Gero von Boehm begegnet… Till Brönner

11.12.2006, 22.25, 3sat

Mit neun Jahren bekam er seine erste Trompete und begann eine klassische Ausbildung. Als er mit 13 Jahren zum ersten Mal den Bebop von Charlie Parker hörte, war es das Schlüsselerlebnis für ihn, das ihn zum Jazz brachte: „Es war fast so etwas wie die erste erotische Erfahrung“.

Zwei Jahre später gewann er den Wettbewerb „Jugend jazzt“ und ein Jahr darauf war er jüngstes Mitglied im Bundesjugendorchester. Er studierte Jazztrompete an der Kölner Musikhochschule, überzeugte bei einem Vorspiel nach nur drei Semestern den damaligen Chef des Berliner RIAS Tanzorchesters und galt als „Wunderkind der Jazz-Szene“. Sein erstes eigenes Album, „Generations of Jazz“ (1993) mit der Baß-Legende Ray Brown, wurde preisgekrönt und sein zehntes Album „Oceana“ ist im Frühjahr 2006 erschienen. Dazwischen liegen erfolgreiche Jahre als Musiker, Arrangeur, Sänger, Komponist und Produzent – und eine schöpferische Pause von mehr als einem Jahr in den Wäldern Kanadas. Wichtig ist dem 35jährigen Künstler, sich selbst weiterzuentwickeln, unverwechselbarer zu werden. „Jazz ist für mich was Besonderes, weil er etwas unendlich Freiheitliches hat.“