Als „Tatort“-Kommissarin Klara Blum ermittelt sie seit 2002 am Bodensee. Fernsehzuschauer wie Kritiker sind begeistert von der Figur, die Eva Mattes zwei bis dreimal im Jahr verkörpert. Ein Mitspracherecht bei dieser Rolle war ihr wichtig, bevor sie zusagte. Überhaupt mag sie es, wenn ein Regisseur nicht so viel eingreift, damit ihre eigene Phantasie lebendig bleibt und sie durch Intuition in ihre Rollen hineinkommt.
Eva Mattes wurde 1954 in Tegernsee geboren. Ihre Eltern, die Schauspielerin und Sängerin Margit Symo und der Filmkomponist Willy Mattes, ließen sich scheiden und Eva wuchs ab dem 3. Lebensjahr bei ihrer Mutter auf. Den Wunsch, Schauspielerin zu werden, hatte sie früh und schon mit zwölf Jahren spielte sie ihre erste kleine Filmrolle. 250 Folgen lang war sie danach die deutsche Stimme des kleinen Timmy in der Kinderserie „Lassie“. 1970 drehte sie mit Michael Verhoeven „o.k.“. Dieser Anti-Vietnamkriegsfilm sorgte dafür, dass bei der Berlinale die Jury zurücktrat. Außerdem sorgte er dafür, dass Eva Mattes von Regisseuren wie Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder und Werner Herzog wahrgenommen wurde. Sie spielte in Hamburg Shakespeare und Ibsen und drehte gleichzeitig Filme wie „Wildwechsel“ oder „Woyzeck“. Und immer wieder erregte sie Aufmerksamkeit durch die große Darstellungskraft und enorme Wandlungsfähigkeit in ihren Rollen, auf der Bühne wie im Film. Trotz des Eklats in Berlin erhielt sie das Filmband in Gold für „o.k.“ und den Bayerischen Filmpreis für „Celeste“ (1981), ein Film von Percy Adlon. Zwanzig Jahre später ist sie wieder in einem seiner Filme zu sehen: „Mahler auf der Couch“ startet ab 7. Juli 2010 in den deutschen Kinos. Eva Mattes spielt Anna Moll, die Mutter von Alma Mahler.
Gero von Boehm trifft sich mit der Schauspielerin, die gerne mit ihrer Darstellung provoziert, in ihrer Wahlheimat Berlin.