Zeugen des Jahrhunderts

interscience film im Auftrag des ZDF
28. August 2016, 00.55 Uhr, ZDF

Martin Walser im Gespräch mit Thea Dorn.

Er ist der letzte „Großdichter“ der alten Bundesrepublik, der Schriftsteller Martin Walser. Ungern gibt er Interviews zu seiner Person. Doch Thea Dorn steht er nun Rede und Antwort.

Zusammen mit seinen mittlerweile verstorbenen Schriftstellerkollegen Heinrich Böll, Günter Grass oder Siegfried Lenz hat er das literarische Leben im alten Westdeutschland mitgestaltet und geprägt. 1927 als Sohn eines Gastwirtes am Bodensee geboren, musste Walser bis in die 70er Jahre warten, bis ihm der literarische Durchbruch gelang. Mit „Ein fliehendes Pferd“ legte er 1978 nach Kritikermeinung ein „Glanzstück deutscher Prosa“ vor, das zudem ein Bestseller wurde.

Martin Walser ist bis heute ein politischer und streitbarer Zeitgenosse. Zeitweise galt er als Sympathisant der DDR-nahen DKP, dann wieder bekannte er sein Leiden an der deutschen Teilung. Seine Dankesrede zum „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1998“ geriet zum Eklat und war nicht nur in den Feuilletons umstritten. Der Vorwurf des „latenten Antisemitismus“ hat ihn seitdem immer wieder eingeholt. Auch sein Roman „Tod eines Kritikers“ heizte die Debatte um Walser vier Jahre später wieder an.

Auch um diese Fragen dreht sich das Gespräch mit Thea Dorn. Ihr gegenüber hat er einige überraschende Antworten parat.