Tierisch Mensch! Kaltblütig – Starke Pferde

1. Februar 2008, 17.30 Uhr, ARTE

Eine Dokumentation von Anja Freyhoff und Thomas Uhlmann

Auf Gut Kamp in in der Holsteinischen Schweiz dreht sich heutzutage alles um Kaltblüter. Thomas Isenbergs Vater ist es zu verdanken, dass es die mächtigen Tiere überhaupt noch gibt. Die Rasse Schleswiger Kaltblut stammt von hier, die schweren Pferde gehörten einst zum Bild der Landschaft. Sohn Thomas setzt heute die züchterische Arbeit fort. Am wohlsten fühlt sich der Landwirt und Bio-Bauer mit seinen Rückern auf dem Holzweg – das heißt: wenn er als Pferdeführer mit seinem Gespann Baumstämme aus dem Wald ziehen kann.Auf seinem Hof sind wir dabei, wenn die Pferde die nötigen Tricks und Befehle für die schwierige Arbeit im Wald lernen. Wie viele Züchter, bilden er und seine Mitarbeiter die Pferde selbst aus. Erst nach einem Jahr intensiven Trainings kann ein Rückepferd im Wald eingesetzt werden. Es muss extrem nervenstark sein, beim Lärm der Kettensägen und unter Zeitdruck arbeiten können. Während Sportpferde meist mit Zaumzeug, Gerte und Sporen dirigiert werden, gehorcht ein Rückepferd auf Stimmkommandos. Jeder hat eine eigene Sprache für seinen vierbeinigen Helfer. Isenberg macht es vor: Mit kurzen Anweisungen manövriert er sein Lieblingspferd zentimetergenau. Rechts, links, vorwärts und zurück!Mit 3 Kaltblutgespannen und zwei Mitarbeitern holt Isenberg Holz aus aus dem Forst. Die Arbeit mit den Tieren im Wald ist hart und manchmal auch gefährlich. Im schwierigen Gelände können die tonnenschweren Baumstämme leicht verrutschen. Da müssen Rückepferd und Mensch sich aufeinander verlassen und in Sekundenschnelle reagieren.Die Hufe der Pferde gehen schonender mit dem Boden um als jede Maschine. Trotzdem bläst den Rückern ein kalter Wind ins Gesicht. Wird die alte Technik des Holzrückens doch aussterben? Biobauer Isenberg wehrt sich…

Ausgewählt für die Nordischen Filmtage Lübeck 2008.