Tierisch Mensch! Die Schule der Jockeys

30. Januar 2008, 17.30 Uhr, ARTE

Eine Dokumentation von Anja Freyhoff und Thomas Uhlmann

Das Pferd quietscht beim Galopp, es zappelt wütend, reißt den Kopf wild vor und zurück, geht gefährlich in die Kurve. Zwei Minuten dauert der Kampf, zwei endlose Minuten, in denen die junge Reiterin mit 60 Stundenkilometern durchgerüttelt wird. Sarah Steinberg, angehende Rennreitern, hält sich angestrengt im Sattel.Am Ende ist sie froh, dass es vorbei ist – und wünscht sich doch nichts mehr, als das Gleiche endlich auf einer echten Rennbahn und mit einem echten Pferd zu erleben. Denn bisher sind sie und ihre Mitstreiter in diesem Tempo nur auf „Mister Ed“ geritten, dem elektrischen Pferd in der einzigen Jockeyschule Deutschlands.Sarah ist pferdeverrückt – doch im Unterschied zu vielen ihrer Altersgenossinnen hat sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Der mehrtägige Kurs ist ein Höhepunkt ihrer Ausbildung zur Rennreiterin. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als Jockey zu werden. Eine große Herausforderung, denn erst nach fünfzig absolvierten Rennen darf sich ein Rennreiter auch tatsächlich Jockey nennen. Vor allem für Frauen ist das im von Männern dominierten Pferdesport besonders schwer. Es gibt zwar viele hoffnungsvolle Berufsanfängerinnen, aber die wenigsten werden auch tatsächlich Jockeys.Die Ausbilder der Jockeyschule in Köln-Weidenpesch, Kai Schirmann und Peter Heugl, unterstützen die Lehrlinge nach Kräften: Training auf dem elektrischen Pferd, Reiten auf der Bahn, Startmaschine, Fitness und Theorie. Am Ende hat Sarah es geschafft: Sie hat die Prüfung bestanden. Und zur Belohnung schickt Trainer Andreas Trybuhl die frischgebackene Rennreiterin in ein echtes Rennen – wir sind gespannt, wie es ausgeht.