Mensch und Tier – alles nur Liebe?

17.12.2009, 00.00, ARTE

Moderation: Thea Dorn
Leitung der Sendung: Christian Popp
Regie: Markus Hilß

Unsere Beziehung zum Tier ist erfüllt von Zuneigung oder Angst, Herablassung, Ekel oder Faszination. Das Tier ist treuster Gefährte oder Nahrungsquelle. Er ist unser Vorläufer in der Evolutionskette und unser verzerrtes Spiegelbild. Während auf der einen Seite die Massentierhaltungs- und Schlachtungsmethoden perfektioniert werden, erobern auf der anderen Seite die Kuschel-, Schoß- und Heimtiere unsere Großstadtwohnungen. Sie sollen uns unterhalten und amüsieren, Kinder oder Freunde zu ersetzen, sie sollen lieben und geliebt werden.

Haustiere werden den Kindern als Geschwister oder Elternersatz aufgedrängt, oder dienen alten, vereinsamten Menschen als soziale Stütze und lebendige Psychopharmaka. Sie verkörpern pädagogische Ambitionen oder erotische Bedürfnisse, zärtliche oder aggressive Impulse, Macht oder Reichtum. Sie sind nicht selten lebende Livestyle-Accessoires. Wenn wir sie nicht im Haus halten können, besuchen wir sie gerne im Zoo. Warum brauchen wir diese komplexe Beziehung? Warum tun wir Tieren das an? Wie ist unser heutiges Verhältnis zur Natur überhaupt? Die Gäste der Sendung sind auf den Hund gekommen, betreuen Delphine im Zoo, Leben auf dem Land mit vielen Tieren oder studieren deren Verhalten und Psychologie. Eine Sendung über Tiere genauso wie eine Sendung über uns Menschen mit der Schriftstellerin Karen Duve, dem Journalisten und Filmemacher Michael Miersch, dem Biologen Lorenzo von Fersen und dem Tierpsychologen Yves Christen.