Gero von Boehm begegnet… Wolfgang Niedecken

19.06.2006, 22.25, 3sat

„Dreimal zehn Jahre“ sind seit den ersten Tagen der Kölner Rockgruppe BAP vergangen und Frontmann Wolfgang Niedecken ist als einziger von der Gründungstruppe bis heute dabei.

Aufgewachsen in der Kölner Südstadt, kam er mit zehn Jahren in ein Internat. Einsamkeit, Heimweh, Prügelstrafe prägten diese Zeit und als Vorbilder hatte er die Rolling Stones, die Beatles und allen voran Bob Dylan. 1970 begann er ein Studium der Malerei an der Fachhochschule Köln. Daneben spielte und sang Niedecken regelmäßig Lieder seines Idols Dylan vor einem Kölner Kneipenpublikum. Bald darauf schrieb er eigene Texte, beschrieb Gefühle,  Erlebtes, Alltagsprobleme und alles im Kölner Dialekt. 1976 gründete er mit Freunden BAP und 1979 erschien das erste gemeinsame Album. Die Malerei rückte für Niedecken erst einmal in den Hintergrund, obwohl er schon verschiedene Ausstellungen hatte. Mit Liedern wie „Verdamp lang her“ und „Kristallnacht“ machte er das Kölsche Platt in ganz Deutschland und darüber hinaus populär. BAP spielte mit den Rolling Stones, erhielt Gold und Platin für die Platten, trat in China und der UdSSR auf und Wim Wenders setzte der Gruppe 2002 mit seinem Kinofilm „Viel passiert“ ein Denkmal. Verschiedene Kreativpausen der Band nutzt Niedecken erfolgreich für die Malerei,  er liest und übersetzt Bücher, zuletzt die „Chronicles“ von Bob Dylan und er engagiert sich seit 2004 als Botschafter von „Gemeinsam für Afrika“.

Und auf der Jubiläums-CD klingt sein Rückblick so:

Dreimal zehn Jahre, wo sind die nur hin? Mit Engeln geflogen, gegen den Wind. Dreimal zehn Jahre, alles riskiert. Gewonnen, verloren, dazugelernt…