Gero von Boehm begegnet… Martina Gedeck

16.10.2006, 22.25, 3sat

„Sommer `04? ist ein Psychodrama mit Martina Gedeck in der Hauptrolle. Der Film, der ab 19. Oktober 2006 bundesweit in den Kinos startet,  beleuchtet die Grenzen von Moral, Schuld und Liebe. Einmal mehr eine anspruchsvolle Rolle für die Schauspielerin, die immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist.In Berlin gibt sie Gero von Boehm aus diesem Anlass das einzige Fernseh-Interview.

Geboren wurde Martina Gedeck 1961 im niederbayerischen Landshut als älteste von drei Töchtern. Einige Jahre später zog die Familie nach Berlin. Schon als 11jährige trat sie in den TV-Serien „Die Sendung mit der Maus“ und „Denkste“ auf. Nach dem Abitur begann sie zunächst ein Germanistik- und Geschichtsstudium an der Freien Universität Berlin, wechselte dann aber an die Hochschule der Künste. Ihr Theaterdebüt gab sie 1987 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Einem größeren Publikum wurde sie 1994 als Jutta in Sönke Wortmanns Kino-Komödie „Der bewegte Mann“ bekannt. In Jo Baiers Fernsehfilm „Hölleisengretl“ übernahm sie kurz darauf die Titelrolle und erhielt dafür ihren ersten Bayerischen Fernsehpreis. Danach standen der Schauspielerin alle Türen offen. Ob in Helmut Dietls „Rossini“, in Didi Danquarts Heimatdrama „Viehjud Levi“, in Dominik Grafs Familiendrama „Deine besten Jahre“ oder im ZDF-Fernsehspiel „Ich habe nein gesagt“, das das Thema Vergewaltigung in der Ehe behandelt, Martina Gedeck zeigte bravourös ihre Wandlungsfähigkeit. 1999 drehte sie erstmals in den USA und zum internationalen Erfolg wurde ihre Rolle als Starköchin in „Bella Martha“. Mittlerweile hat sie in der Branche den Ruf eines Arbeitstiers. 2005 spielte sie in der Aufsehen erregenden Literaturverfilmung „Elementarteilchen“ und im preisgekrönten Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“. „Als ganz herausragendes Ereignis“ bezeichnete sie die Zusammenarbeit mit Robert de Niro im selben Jahr, unter dessen Regie sie im CIA-Film  „Der gute Hirte“ zu sehen ist. Und neben vielen Dreharbeiten steht sie als „Minna von Barnhelm“ nach sechsjähriger Theaterabstinenz im Deutschen Theater Berlin wieder auf der Bühne.

„Inzwischen“, sagt sie, „hab ich Freiheit gefunden in dem, was ich tue.“