Gero von Boehm begegnet… Dieter Kosslick

05.02.2007, 22.25, 3sat

Man nennt ihn Mr. Berlinale, begnadeten Strippenzieher oder Gute-Laune-Botschafter. Dieter Kosslick bereitet seit Monaten die 57. Internationalen Filmfestspiele in Berlin vor, eines der wichtigsten Ereignisse der internationalen Filmindustrie. Es ist seine sechste Berlinale, die vom 8. bis 18. Februar 2007 stattfindet, und sie ist keineswegs für ihn zur Routine geworden. Kosslick ist ein Besessener des Films, der noch heute ein Kino betritt, wie andere ein Restaurant, genauso wählerisch und sachkundig.

Geboren wurde der Berlinale-Chef 1948 in Pforzheim. Sein Vater starb als er drei Monate alt war. Während seine Mutter arbeitete, durfte er in die Backstube des Vermieters und sein erster Berufswunsch war natürlich Bäcker. Aber er ging nach München und studierte Kommunikationswissenschaften, Politik und Pädagogik. 1979 zog er nach Hamburg, wo er als Redenschreiber und Büroleiter des damaligen ersten Bürgermeisters Klose arbeitete. Für die Zeitschrift „Konkret“ schrieb er 1982, bevor er seine Tätigkeit in der Filmförderung begann. Zunächst noch in Hamburg und ab 1992 als Geschäftsführer der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.2000 wurde er vom Land Berlin und der Bundesregierung in das Amt des Leiters der Filmfestspiele berufen. Seither hat er hier viel bewegt: Für den deutschen Film, die Nachwuchsförderung und 2007 erstmals mit dem Projekt „Look and Cook – Kulinarisches Kino, was dem begeisterten Hobbykoch und Slow-Food-Mitglied sehr entgegen kommt. Außerdem hat er dafür gesorgt, dass die internationale Prominenz zahlreicher denn je in Berlin vertreten ist.

Die Filmauswahl für den Wettbewerb zieht sich bis kurz vor den Start der Berlinale hin. Und man darf wie immer gespannt sein, was und auch wie Dieter Kosslick das Festival präsentiert.